top of page

Refurbished Produkte

Werden in Ihrer Kommune Produkte refurbished bzw. die Kreislaufwirtschaft genutzt?

Refurbishing

Refurbishing bedeutet gebrauchte Produkte unter Erhaltung ihrer Qualität mit dem Ziel der Wiederverwendung zu überholen.

Kreislaufwirtschaft

Kreislaufwirtschaft bedeutet, dass natürliche Kreisläufe imitiert werden und damit Produkte durch teilen, leasen, wiederverwenden, reparieren und aufarbeiten länger im Kreislauf bleiben. Als letzter Schritt folgt das Recycling, welches erst ansetzt, wenn ein Produkt zu Müll erklärt wird und so schließlich (bestenfalls) zu neuen, oft minderwertigen Produkten verarbeitet wird.

  • Ein wichtiger Grund, weshalb der Einsatz von Refurbed-Produkten so wichtig ist, stellt der hohe CO2-Ausstoß bei der Herstellung von Primärstufen dar. Durch die Aufbereitung und Überholung von Produkten zum Weitergebrauch werden diese zusätzlichen CO2-Einheiten vermieden und somit das Prinzip cradle-to-cradle betrieben. Zu Deutsch bedeutet das Wiege-zur-Wiege, also die Weiternutzung eines Produktes, anstatt das Gegenteil cradle-to grave, Wiege-zum-Grab, zu betreiben. Bisher wurden nach dem Circularity Gap Report 2024 (https://www.circularity-gap.world/2024) im Jahr 2023 nur 7,2% Sekundärmaterialien genutzt, das stellt sogar im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren ein Rückgang um 21% dar. Voraussetzung dafür stellt natürlich eine kreislaufgerechte Beschaffenheit des Produktes, inklusive reperaturfreundlichem Ökodesign und zugänglichen Bauanleitungen, dar. Möglichkeiten, um auch in Ihrer Gemeinde Refurbed-Produkte und die Kreislaufwirtschaft zu nutzen, sind unter anderem: · Nutzen der vorhandenen Ressourcen: Bevor unnötig Produkte weggeworfen oder weiterverkauft werden, sollte zunächst abteilungsübergreifend auf den Bedarf geachtet werden. So können Tische und Stühle aber auch IT-Geräte außerhalb der eigenen Abteilung genutzt werden, bevor es zu Neuanschaffungen kommt.
     

  • Reparieren von kaputten Geräten: Dies kann durch Bauhofmitarbeiter unter Zuhilfenahme der Betriebsanleitung erfolgen, das Zurücksenden an den Verkäufer, insofern dieser einen Reparaturservice anbietet, oder der Kontakt zu einem Reperaturcafé, welche in den meisten Gemeinden ehrenamtlich organisiert sind und kleinere Reparaturen vornehmen können oder aber hauptberufliche Reperaturwerkstätten, die auch aufwändigere und kompliziertere Produkte instandsetzen können.
     

  • Leihen von alltagsuntypischen Produkten: Wird ein Produkt oder Gerät nur einmalig oder absehbar punktuell benötigt, ist eine Anschaffung meist nicht notwendig. CO2-freundlicher und zugleich kostengünstiger ist das Leihen oder auch Tauschen von solchen Geräten, etwa im Bereich Maschinen für den Bauhof mit Baumärkten oder anderen Gemeinden.
     

  • Kaufen von hochwertigen Ressourcen: Kann keine der vorherigen Alternativen genutzt werden, tritt schließlich der Neukauf ein. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass das Produkt langlebig und gut reparierbar ist.
     

  • Auch sind multifunktionale Geräte für eine möglichst umfangreiche Nutzung zu bevorzugen. Ebenfalls ist das Achten auf Gütesiegel hilfreich, hier bietet die Website siegelklarheit.de eine Übersicht. In Ihrer Gemeinde können dabei verschiedene Bereiche ins Auge gefasst werden. Insbesondere: Im Rathausbetrieb können die IT-Geräte durch regelmäßige Software-Updates und Kontrollen länger im Betrieb bleiben, auch können ausrangierte und nicht mehr für den Verwaltungsalltag funktionale Geräte nach einer Generalüberholung und Löschung hoheitlicher Daten billiger an Verwaltungsmitarbeiter verkauft werden. Dies ist bereits bei den meisten Gemeinden intern geregelt und erfolgreich betrieben. Im Bereich Mobilität greift der Punkt des Ressourcenteilens beim Carsharing an: verschiedene Menschen können durch das Nutzen eines gemeinsamen Autos mobil unterwegs sein (Beispiel Stadt Ulm: https://www.swu.de/privatkunden/produkte leistungen/mobilitaet/swu2go). Das kann auch beim gemeindlichen Fuhrpark beachtet werden, sodass je Gemeindegröße eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung steht und etwa der Bauhof sich bei spezielleren Fahrzeuge mit anderen Gemeinden zusammenschließt. Auch bereits Vergaben im Gemeinderat können von CO2-Emissionen abhängig gemacht werden, sodass auf eine Ausschreibung eingegangene Pläne anhand eines KlimaChecks ein Ranking erhalten (großes Potenzial bietet dabei die Bauwirtschaft mit Recyclingbeton, der neben CO2-Freundlichkeit, sofern es sich um kurze Anfahrtswege handelt, auch mit besseren Eigenschaften als neu hergestellter Beton glänzt, Beispiel Landratsamt Esslingen: https://www.landkreis esslingen.de/start/service/zahlen_+daten_+fakten+neubau+lra.html) und anhand dessen schließlich den Zuschlag bekommen.

bottom of page